"Das war kein Fortschritt": VfB hadert mit Niederlage in Istanbul

Der VfB Stuttgart zeigte am Donnerstagabend beim 0:1 bei Fenerbahce über weite Strecken eine ordentliche Leistung, vergaß aber das Toreschießen. Zur Frustration der Beteiligten.
Diskussionen: Referee Jakob Kehlet im Gespräch mit den VfB-Akteuren Atakan Karazor (Mi.) und Angelo Stiller (re.) sowie Fenerbahce-Kapitän Milan Skriniar (li.). picture alliance / Seskimphoto
"Es ist bitter, dass wir nach diesem Spiel nichts in der Hand haben", meinte Sebastian Hoeneß nach der Partie im asiatischen Teil Istanbuls. "Meine junge Mannschaft ist heute sehr mutig aufgetreten, aber am Ende brauchst du Tore, um Punkte mitzunehmen", analysierte der Stuttgarter Coach weiter, bei dem die Partie Erinnerungen an die letzte Europa-League-Partie der Stuttgarter weckte: "Beide Mannschaften hatten immer wieder gute Abschlusspositionen, ähnlich wie in unserem letzten Spiel gegen Basel."
Unterstützung in Sachen Lob für die Leistung des VfB erhielt Hoeneß auch von Fenerbahce-Trainer Domenico Tedesco: "Stuttgart hat heute gezeigt, warum sie im Moment Dritter in der Bundesliga sind. Sie haben eine starke Mannschaft, die letztes Jahr den Pokal gewonnen hat. Es war ein harter Kampf, und deswegen freuen wir uns umso mehr über den Sieg."
Stiller: "Habe einen Kontakt gespürt"An gleich zwei entscheidenden Situationen beteiligt war in der türkischen Metropole Angelo Stiller - erst verursachte der Nationalspieler den Strafstoß gegen Milan Skriniar zum einzigen Tor des Abends von Kerem Aktürkoglu, dann erhielt in der zweiten Hälfte selbst zunächst einen Elfmeter zugesprochen, der anschließend aber wieder revidiert wurde. "Am Ende entscheiden Kleinigkeiten. Der Elfmeter - ich halte ihn kurz. Es sieht dann auch ganz gut aus. Ich glaube, er fällt einfach sehr leicht", erklärte Stiller.
Über die zweite Szene, als der dänische Schiedsrichter Jakob Kehlet schließlich eine Grätsche von der Seite gegen Stiller im Strafraum zunächst mit Strafstoß ahndete, ehe er ihn wieder zurücknahm, kommentierte der Mittelfeldakteur so: "Es ging so schnell, ich habe einen Kontakt gespürt. Die auf der Bank meinten, dass man ihn geben kann. Deswegen ist es schade."
Stiller und Kapitän Atakan Karazor waren sich derweil einig in der Bewertung der eigenen fehlenden Torgefährlichkeit. "Wir machen kein schlechtes Spiel, 'Fener' hatte wenig Zugriff, aber wir hatten wenig Durchschlagskraft", so Stiller. Und Karazor ergänzte selbstkritisch: "Wir waren nicht zwingend genug, so hat es gegen diese Mauer nicht gereicht. Wir hätten unsere Flanken besser verwerten müssen." Trotz Hoeneß' Lob für sein Team für eine couragierte Vorstellung überwog am Ende bei Stiller der Frust. "Am Ende zählt nur der Sieg, wir wollen Punkte holen. Daher war das kein Fortschritt, sondern Rückschritt."
kicker




